Da Nahrungsergänzungsmittel rechtlich gesehen zu den Lebensmitteln gehören, sind die Hersteller für den Inhalt verantwortlich. Es gibt zwar bestimmte Deklarierungspflichten und Regelungen, welche Zusatzstoffe enthalten sein dürfen, aber die für Medikamente geltenden Test- und Qualitätsrichtlinien sind für Nahrungsergänzungsmittel nicht erforderlich. Dadurch sind minderwertige Produkte, die mit unseriösen Behauptungen beworben werden, leider keine Einzelfälle.
In der Regel nehmen wir Nahrungsergänzungsmittel über mehrere Monate oder dauerhaft ein. Aus diesem Grund sollten wir darauf achten, dass sie eine hohe Qualität besitzen. Doch woran erkennen wir, dass es sich um ein hochwertiges Präparat handelt?
Die folgende Aufstellung fasst die wichtigsten Punkte, auf die wir bei der Produktauswahl achten sollten, zusammen.
Inhalt
- Der Hersteller
- Die Zutatenliste
- Die Darreichungsform
- Die Dosierung
- Die Zusammensetzung
- Die Bioverfügbarkeit
- Fazit
Der Hersteller
Nahrungsergänzungsmittel können Schwermetalle, Pestizide und Verunreinigungen enthalten.
Gute Hersteller produzieren nach standardisierten Qualitätsrichtlinien, wie zum Beispiel nach GMP (Good Manufacturing Practise) oder IFS Food und sind nach international anerkannten Qualitätsnormen wie HACCP und ISO 9000 zertifiziert. Hier werden genaue Richtlinien festgelegt, welche bei der Produktion eingehalten werden müssen. Die Rohstoffe werden regelmäßig auf Verunreinigungen und Schadstoffe untersucht.
Die Zutatenliste
Um unseren Organismus nicht unnötig zu belasten, sollten Nahrungsergänzungsmittel außer Wirkstoffen möglichst keine Farbstoffe, Hilfsstoffe, Zusatzstoffe und Allergene enthalten.
Farbstoffe dienen in der Regel nur dem unnötigen Zweck, die Produkte ansprechender aussehen zu lassen und nicht alle Farbstoffe sind unbedenklich. Sie können allergische Reaktionen hervorrufen, Zellen schädigen und einige stehen sogar im Verdacht krebserregend zu sein. Häufig eingesetzt werden:
- Titandioxid (E171)
- Eisenoxid oder -hydroxid (E 172)
- Aluminium (E 173)
Oft werden Trenn- und Fließmittel verwendet, um die maschinelle Verarbeitung zu erleichtern. Sie werden zwar als unbedenklich eingestuft, einige von ihnen wirken jedoch wie Seifen und können die Darmwand durchlässiger machen und einen Leaky Gut (löchrigen Darm) verursachen oder verstärken.
- Magnesiumstearat (E 572)
- Talkum (E 553)
- Siliziumdioxid (E 551)
Insbesondere Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulvern und Brausetabletten enthalten Süßstoffe und/oder Zucker, um den Geschmack zu verbessern.
Dass zu viel Zucker ungesund ist, ist allgemein bekannt. Trotzdem wird Zucker häufig auch in Nahrungsergänzungsmitteln in Form der Einfachzucker Glukose, Fruktose und Laktose verwendet. Glukose wirkt sich auf den Insulinspielgel aus. Laktose und Fruktose kann bei Menschen mit Unverträglichkeiten problematisch werden.
Künstlich hergestellte Süßstoffe stehen im Verdacht, Darm- und Krebserkrankungen hervorzurufen. Aspartam wird außerdem laut verschiedener Studien neben Allergien und Krebs mit Kopfschmerzen, Übergewicht und Epilepsie in Verbindung gebracht.
Zu den häufig eingesetzten Süßstoffen gehören:
- Acesulfam K (E 950),
- Cyclamat (E 952),
- Saccharin (E 954)
- Aspartam (E 951)
Neben Fruktose und Laktose gehören Milcheiweiß, Soja und Gluten zu den Stoffen, die Allergien auslösen können. Wir sollten diese Stoffe meiden, auch wenn wir nicht dagegen allergisch sind. Sie können auch ohne eine Allergie bei einem Leaky Gut zu einer allergieähnlichen Abwehrreaktion führen. Allergene werden auf der Zutatenliste fett oder kursiv hervorgehoben.
Inhaltsvergleich Magnesiumpräparate:
Drogerieprodukt
Zutaten: Magnesiumoxid, Gelatine, pregelatinierte Stärke, Trennmittel (Polyethylenglycol), Farbstoff (Titandioxid)
Apothekenprodukt
Zutaten: Magnesiumcitrat (45 %), Magnesiumoxid (45 %), Hydroxypropylmethylcellulose (Kapselhülle), Trennmittel Magnesiumsalze der Speisefettsäuren, Farbstoff Eisenoxide und Eisenhydroxide
Markenhersteller
Zutaten: Magnesiumcitrat, Hydroxypropylmethylcellulose (Kapselhülle)
Die Darreichungsform
Auch die Darreichungsform kann ein Hinweis auf die Qualität eines Präparates sein. So enthalten zum Beispiel Brausetabletten, Tabletten, Shakes und Pulver in der Regel meist Hilfs- und Zusatzstoffe.
Bei der Produktion von Ölen in Tropfflaschen (flüssiges Vitamin D) und Kapseln sind in der Regel keine Hilfs- und Zusatzstoffe notwendig. Allerdings sind Kapseln in der Herstellung generell teurer als Tabletten.
In manchen Fällen sind sie jedoch nicht als Darreichungsform geeignet, zum Beispiel wenn die Dosierung eines Präparates für Kapseln zu hoch ist oder wenn die Inhaltsstoffe an die Schleimhäute des Mundes oder Halses gelangen sollen. Hier werden dann Pulver, Lutschtabletten und Sprays verwendet.
Die Dosierung
Auf die Dosierung eines Präparates sollten wir ebenfalls achten. Ist ein Nahrungsergänzungsmittel zu niedrig dosiert, hat es keine Wirkung. Ist es zu hoch dosiert, besteht die Gefahr der Überdosierung.
Die Zusammensetzung
Bestimmte Mikronährstoffe gibt es in unterschiedlichen Formen. Diese haben Einfluss auf die Wirkung und auf die Aufnahme. Coenzym Q10 oder Folsäure müssen zum Beispiel vom Körper erst in ihre aktive Form umgewandelt werden. Hier ist es sinnvoll, wenn wir direkt die aktiven Formen supplementieren. Zumal ca. die Hälfte der Bevölkerung durch eine genetische Veränderung gar nicht in der Lage ist, Folsäure in seine aktive Form (5-Methyltetrahydrofolat) umzuwandeln.
Aktive Formen der B-Vitamine:
- B1 – Benfothiamin, Thiaminpyrophosphat
- B2 – Riboflavin-5-phosphat
- B3 – Niacinamid, Niacin
- B5 – Ca-Pantothenat o. Panthethin
- B6 – Pyridoxal-5-Phosphat (P5P)
- Folsäure – 5-Methyltetrahydrofolat (5MTFR)
- B12 – Methylcobalamin, Adenosylcobalamin
- B5 – Ca-Pantothenat o. Panthethin
Die Bioverfügbarkeit
Viele Mikronährstoffe liegen in verschiedenen chemischen Verbindungen vor, die von unserem Körper unterschiedlich gut oder schlecht aufgenommen und verwertet werden können. So sollten wir besser
- Magnesiumcitrat statt Magnesiumoxid
- Zinkcitrat statt Zinkoxid
- Vitamin B12 als Methylcobalamin statt Cyanocobalamin
- Eisenfumarat statt Eisencitrat
verwenden.
Außerdem benötigen einige Nährstoffe Kombinationen mit anderen Nährstoffen, um besser aufgenommen zu werden. So benötigt zum Beispiel Vitamin D auch Vitamin K2, damit Calcium aus dem Blut in den Knochen eingebaut werden kann.
Fazit
Eine hohe Qualität ist die Voraussetzung für eine gute Wirkung der Mikronährstoffpräparate. Bei der Auswahl unserer Nahrungsergänzungsmittel sollten wir darauf achten, dass möglichst wenig Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten sind. Qualitätssiegel minimieren das Risiko, dass die Präparate Verunreinigungen oder Schadstoffe enthalten.
Selbst verwende ich die Produkte folgender Hersteller:
- Biogena GmbH & Co KG
- Viabiona Ltd.
- Heidelberger Chlorella GmbH
- Norsan
- Magnesium Pur – Gesund & Fit GmbH