Für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt unentbehrlich. In der Regel sorgt ein ausgeklügeltes Puffersystem in unserem Körper, an dem Nieren, Lunge, Blut und Leber beteiligt sind, für den ständigen Ausgleich, der uns gesund hält. Dennoch laufen wir durch unsere Lebensweise Gefahr, diese Balance zu zerstören. Einen Hauptanteil daran hat unsere Ernährung; aber auch exzessiv betriebener Sport, ein Zuviel an Low-Carb-Diäten und Dauerstress können zur Übersäuerung führen. Antriebsschwäche und Energielosigkeit sind dann neben körperlichen Beeinträchtigungen die Folge.
Wo liegen die Gründe, dass wir so sauer sind?
Unsere Ernährungsweise hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, während unser Stoffwechsel immer noch wie vor 10 000 Jahren funktioniert, als sich unsere Vorfahren hauptsächlich von Früchten, Beeren, Kräutern und Nüssen, also basisch, ernährten.
Heute sieht es anders aus. Wir essen mehr industriell verarbeitete Lebensmittel, Fleisch und Milchprodukte und neigen durch diese Ernährungsgewohnheiten dazu, uns zu „übersäuern“. Wenn wir hauptsächlich Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an tierischen Eiweißen zu uns nehmen, kann das Säure-Basen-Gleichgewicht empfindlich gestört werden.
Unter normalen Umständen sorgt der Körper selbst für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Allerdings braucht er dafür viele basische Mineralstoffe, um das „Zuviel“ an Säuren neutralisieren zu können. Dadurch entstehen Salze, die sich z.B. im Bindegewebe einlagern, was zu Muskelverhärtungen, Faltenbildung und Cellulite führen kann. Die ersten Symptome für eine Übersäuerung sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebsschwäche. Auf der körperlichen Ebene machen sich Schmerzen in den Gelenken bemerkbar; der Nacken ist verspannt und die Haut neigt zu Juckreizen und Unreinheiten.
Was können wir tun, wenn der Körper übersäuert ist?
Den besten Ausgleich für den übersäuerten Körper stellen wir natürlich über die Ernährung her. Mineralstoffreiche pflanzliche Lebensmittel mit ihrem geringen Proteinanteil enthalten die basenbildenden Mineralien Magnesium, Kalzium, Kalium und Natrium und liefern uns ganz nebenbei auch noch alle wichtigen Vitamine.
Als Faustregel gilt: Zwei Drittel der täglichen Nahrung sollte aus Obst und Gemüse bestehen und nur ein Drittel aus säurebildenden Lebensmitteln. Auch Mineralwasser mit seinem hohen Anteil an Hydrogencarbonat und der mineralstoffreiche und stoffwechselfördernde Grüne Tee sorgen für einen guten Ausgleich und spülen gleichzeitig die Nieren gut durch.
Die Leber spielt ebenso eine regulierende Rolle im Säuren-Basen-Haushalt. Wir können sie optimal mit Bitterstoffen unterstützen, wie sie z.B. in Grapefruits oder Artischocken enthalten sind.
Was wir sonst noch tun können, ist ein Gleichmaß von Bewegung und Entspannung zu schaffen. Leichter Sport hilft unserem Körper dabei, Energieumsatz und Ausscheidungen zu aktivieren. Mit Bewegung wird das Lymphsystem angeregt, die Stoffwechselendprodukte aus dem Gewebe abzutransportieren. Auch durch Schwitzen, entweder beim Sport oder in der Sauna, werden über die Haut Säuren ausgeschieden und nicht zuletzt hilft ein bewusstes Atmen der Lunge, flüchtige Säuren loszuwerden.
Wer noch mehr für seinen Säure-Basen-Haushalt tun möchte, kann auch zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Diese bestehen in der Regel aus verschiedenen Mineralsalzen und sorgen dafür, dass überschüssige Säuren wieder neutralisiert werden.